Ein Wissenschaftler steht vor einem Bild von einem schwarzen Loch

Guter vs. exzellenter Wissenschaftsfotograf

Was einen guten Wissenschaftsfotografen ausmacht

Ich arbeite als Wissenschafts- und Industriefotografin für Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Ministerien sowie Industrieunternehmen aus Chemie, Maschinenbau und Aerospace. Meine Bildwelten entstehen im Labor, im Reinraum, in Prüfständen und Fertigungen. Ziel ist wirkungsvolle Wissenschaftskommunikation, die Forschung sichtbar macht und für Website, Presse, Social Media, Recruiting und Messe funktioniert. Aber was macht eine gute Wissenschaftsfotografin aus?

1. Saubere Vorbereitung und Briefing-Kompetenz

Ein guter Wissenschaftsfotograf liest das Briefing, klärt Ziele, Zielgruppen und Nutzungsrechte und prüft Zugänge zu Labor, Reinraum und Versuchsanlagen. So entstehen planbare Abläufe für Wissenschaftsfotografie und Laborfotografie.

2. Sicherheits- und Compliance-Fitness

Schutzkleidung, Einweisungen, ESD, Reinraumprotokolle und Zugangssperren werden eingehalten. Bildausschnitte vermeiden sensible Daten und noch unveröffentlichte Ergebnisse. Das ist eine sehr wichtige Abstimmungen unter Kunde;in und Fotografin

3. Verständnis für Prozesse und Messabläufe

Der Fotografin sind Versuchsfenster, Messzeiten und kritische Schritte bekannt. Dadurch gelingen Bilder in den entscheidenden Momenten, ohne den Betrieb zu stören. Ideal für Forschungsfotografie und Fotoreportagen im Labor.

4. Beherrschte Lichtführung in komplexen Umgebungen

Reflektierende Edelstahlflächen, Displays und Glas werden kontrolliert, Anzeigen bleiben lesbar, Proben werden nicht überstrahlt. Das Ergebnis sind visuell starke und öffentlichkeitswirksame aber auch präzise Wissenschaftsbilder.

5. Klarer Bildaufbau für das Wesentliche

Komposition und Perspektive führen den Blick. Hintergründe werden beruhigt, Kabelsalat und Stative treten zurück. So entsteht Bildsprache, die Forschung erklärt statt zu überfordern. Visualisiert werden ausschließlich die Dinge die Interessieren und Informationen liefern. Störende Elementen oder Leerräume werden vermieden bzw. mit Informationen gefüllt.

6. Technische Zuverlässigkeit und Redundanz

Backup-Kameras, geladene Akkus, redundante Speicherkarten und sichere Datenwege sind Standard. Das minimiert Risiken in kritischen Produktions- und Laborumgebungen, besonders bei nicht wiederholbaren Versuchen und aufwendigen Produktionen z.B. im Ausland.  

7. Datenschutz und Geheimhaltung

Seriennummern, Dokumente, Whiteboards und Versuchsdaten werden aktiv aus dem Bild gehalten. Vertraulichkeit wird schriftlich geregelt. Wichtig für Ministerien, Hochschulen und Industriepartner.

8. Respektvolle, effiziente Zusammenarbeit

Mitarbeiter;innen und Forschende werden sicher angeleitet, Posen bleiben natürlich und zeitökonomisch. Kommunikation ist ruhig, präzise und wertschätzend. So entstehen starke Portraits und Arbeitsszenen.

9. Farbtreue Nachbearbeitung

Korrekte Weißbalance, konsistente Serien, natürliche Hauttöne unter Laborlicht und saubere Retusche. Die Bilder passen zu Corporate Design und Publikationen.

10. Termintreue Lieferung und saubere Übergabe

Strukturierte Dateibenennung, Metadaten, Freigabewebgalerien und klare Lizenzen. Damit sind Website, Pressearbeit und Social Media sofort startklar.

Was einen exzellenten Wissenschaftsfotografen auszeichnet

1. Licht als strategisches Kommunikationswerkzeug

Licht setzt Prioritäten, trennt Ebenen und lenkt Blickachsen. Es erklärt Forschung, macht Technologie greifbar und gibt Menschen Präsenz. Das ist differenzierende Wissenschaftsfotografie und macht aus einem einfachen Bild eine starke Botschaft für Ihre Wissenschaft und Forschung.

2. Story Design statt Einzelbild-Sammlung

Exzellenz denkt in Dramaturgie: Überblick, Prozess, Detail, Mensch, Wirkung. Serien erzählen Forschungsfragen, Methoden und Ergebnisse. Perfekt für Projektkommunikation, Drittmittel und Presse.

3. Übersetzung von Fachsprache in Bildsprache

Komplexe Prinzipien werden visuell verständlich: vom Spektrometer bis zum Reinraumprozess. Bildmetaphern unterstützen Text und visuelle Botschaften. Ein Bild erklärt, wofür sonst ein Vortrag nötig wäre.

4. Souveränität in engen, sensiblen Räumen

Arbeiten in Reinraum, Laserlabor, Akustikkammer und auf Testständen gelingt leise und präzise. Exzellente Fotografie stört nicht und liefert trotzdem maximale Wirkung.

5. Produktion für Kanäle und Formate

Motive sind so angelegt, dass sie auf Website, LinkedIn, X, Presse, Jahresbericht und Messewänden funktionieren. Freiflächen für Text, Hoch- und Querformate, kurze Clips inklusive.

6. Bildsysteme, die Marken stärken

Wiedererkennbare Farbklimata, Perspektiven und People-Führung ergeben ein visuelles System. Forschungseinrichtungen und Unternehmen gewinnen Konsistenz über Projekte hinweg.

7. Vorausschauende Logistik und Timing

Schichtwechsel, Versuchssperrzeiten, Sicherheitsslots und Wetter werden zusammengeführt. So entstehen Bilder genau dann, wenn Forschung sichtbar wird und möglich ist.

8. Schnelles Prototyping vor Ort

Lichttests mit Assistentin, Testaufnahmen, sofortige Abstimmung mit Stakeholdern. Die entscheidenden Minuten mit Forschenden werden optimal genutzt.

9. Wissenschaftliche Integrität

Nichts wird ins Bild erfunden. Effekte dienen der Erklärung und der Aufmerksamkeit, nie der Verfälschung. Das schafft Glaubwürdigkeit gegenüber Scientific Community und Öffentlichkeit. 

10. Sichere Rechte und Freigabeprozesse

Einwilligungen, Logos, Drittmittelauflagen und Publikationsrechte sind geklärt. So sind Pressefotos und Social Posts rechtssicher einsetzbar.

11. Balance aus Tempo und Geduld

Schnelligkeit, wenn der Messmoment da ist. Geduld, wenn Experimente Zeit brauchen. Exzellenz achtet den Forschungsverlauf.

12. Menschen im Fokus, Technik als Bühne

Forschung ist Teamarbeit. Bilder zeigen Konzentration, Kompetenz und Stolz. Das stärkt Employer Branding in Wissenschaft und Industrie.

13. Risiko- und Redundanzmanagement

Alternativmotive, Ersatzstandorte, Schlechtwetteroptionen, Backup-Licht. Projekte bleiben lieferfähig, auch wenn Variablen sich ändern.

14. Farbmanagement von Aufnahme bis Ausgabe

Kalibrierte Monitore, ICC-Profile, Proofs. Farben bleiben konsistent in Web, Print und Messe. Ideal für hochpräzise Industriefotografie.

15. Mehrwert über Standbilder hinaus

Kurze Videoclips, Mikrointerviews, Sound-Snippets und präzise Captions. Damit startet die Wissenschaftskommunikation schneller und wirkungsvoller.

Checkliste für Ihren nächsten Fototermin:

  1. Ziel in einem Satz formulieren: Ergebnis, Wirkung, Kanal.

  2. Stakeholder für kurze Onsite-Abnahme einplanen.

  3. Serienstruktur festlegen: Überblick, Prozess, Detail, Mensch.

  4. Technische und rechtliche No-Gos vorab benennen.

  5. Drei Schlüsselbilder vor Ort final freigeben.

Eine Wissenschaftlerin entnimmt eine Probe aus einem Stickstoffbehälter
Wissenschaftler Anton Zensus in Effelsberg, MPIfR
Hochgeschwindigkeitskamera macht Bilder von einem Versuch in der RWTH Aachen
Ein Wissenschaftler arbeitet an einem Versuch. Der Versuch findet in BESSY II statt.
Ein Probe wird mit einem Roboter an die richtige stelle positioniert
Vollautomatisiertes Labor der RWTH Aachen
Elektronenspeicherring von BESSY II des Helmholtz Instituts in Berlin
Wissenschaftlerin hält eine kleine Drohne in der Hand
Eine Wissenschaftlerin schaut durch ein Mikroskop

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